Stahlbetonstütze - Mindestbewehrung

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In Stahlbetonstützen ist eine Mindestbewehrung anzuordnen. Diese hat die Aufgabe, unplanmäßige Momente aus ungewollten Einspannungen aufzunehmen, die in der statischen Berechnung nicht erfasst werden. Darüber hinaus ist der Stabdurchmesser der Längsbewehrung nach unten zu begrenzen, um eine ausreichende Knicksicherheit der Längsstäbe zwischen den Bügeln zu gewährleisten.


Regeln

Längsbewehrung

Ein Mindestdurchmesser von 12 mm ist zur Gewährleistung der Knicksicherheit der Längsstäbe zwischen den Bügeln und aus Gründen der Montierbarkeit einzuhalten. [vgl. [1]]
Weiterhin gilt

für den Gesamtquerschnitt der Längsbewehrung, wobei jedoch 9% des Betonnettoquerschnitts auch bei Stößen nicht überschritten werden dürfen. Dieser Grenzwert garantiert im Allgemeinen ausreichenden Verbund sowie hohlraumfreies Betonieren und Rüttellücken.
Für polygonale Stützen ist in jeder Ecke ein Stab anzuordnen, bei welchen mit rundem Querschnitt mindestens 6 Stäbe über den gesamten Umfang verteilt. Ist ein Maximalabstand von 300mm in beiden Fällen überschritten, müssen darüber hinaus weitere Längsstäbe angeordnet werden.

Querbewehrung

Die Anordnung von Bügeln oder Wendeln hindert die Längsbewehrung am Ausknicken und trägt zum Querdehnungswiderstand und der Querkrafttragfähigkeit bei.
Der Durchmesser muss mindestens ein Viertel des größten Längsstabs und mindestens 6mm betragen. Der maximale Abstand errechnet sich aus dem kleinsten Wert von

- 12ø des kleinsten Durchmessers der Längsbewehrung,
- der kleinsten Querschnittsabmessung der Stütze und
- 300mm.


Quellen

  1. Fingerloos, F., Hegger, J., Zilch, K.: Kommentar: Eurocode 2 für Deutschland, Berlin 2012


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