Randstreifenfundament nach Kanya: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 28. Juni 2021, 11:55 Uhr
Allgemeines
Das Berechnungsverfahren nach Josef Kanya beschäftigt sich mit dem
Spezialfall des exzentrisch belasteten Streifenfundaments. In der Baupraxis
kann die Situation auftreten, in der ein Randstreifenfundament direkt an/auf
der Grundstücksgrenze errichtet werden muss. Damit die maximale
Grundfläche des Gebäudes ausgeschöpft werden kann, versucht man die
aufgehenden Wände so weit wie möglich an den Rand des Fundaments zu
setzen. Es liegt nahe, dass die zulässige Exzentrizität
schnell überschritten wird und sehr hohe Sohldruckspannungen am äußeren
Rand auftreten. Um dem entgegenzuwirken, wurden von Freihart [1] und
Watermann [2] Berechnungsmethoden auf Grundlage des
Spannungstrapezverfahrens entwickelt, die Momente von biegesteif
angeschlossenen Platten und Wänden (auch Zentrierplatte bzw.
Zentriermoment genannt) berücksichtigen. Dadurch werden der Wert der Exzentrizität stark verbessert und schädliche
Verformungen verhindert. Kanya[3] hat diese Methoden aufgegriffen und auf dieser Grundlage Berechnungsformeln entwickelt, die auch die vorher nicht
berücksichtigte Zentrierzugkraft und die Verschiebung des
Fundamentschwerpunktes beinhalten.
Hier kann gewählt werden, ob neben dem Streifenfundament eine Sohlplatte vorhanden sein soll oder nicht.
Wenn eine Sohlplatte vorhanden ist, geht sie eine biegesteife Verbindung mit dem Fundament ein. Dann kann für die Berechnung der Sohldruckspannungen das Verfahren nach Kanya angewandt werden. Andernfalls ist das Spannungstrapezverfahren zu verwenden.
Seiteninfo
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- ↑ G. Freihart, „Die Ermittlung der maximalen Bodenpressung unter Grenzmauerfundamenten,“ Die Bautechnik, pp. 394-396, November 1962
- ↑ G. Watermann, „Zur Berechnung ausmittig belasteter Streifenfundamente,“ Die Bautechnik, pp. 61-62, Februar 1967
- ↑ J. Kanya, „Berechnung ausmittig belasteter Streifenfundamente mit Zentrierung durch eine Stahlbeton-Fußbodenplatte,“ Die Bautechnik, pp. 154-159, Mai 1969