Betondeckung: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Dezember 2015, 21:11 Uhr

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Allgemeines

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Als Betondeckung bezeichnet man den Abstand zwischen einer Bewehrungsoberfläche und der nächstgelegenen Betonoberfläche.

Das Nennmaß der Betondeckung cnom ist definiert als die Summe aus Mindestbetondeckung cmin und Vorhaltemaß ∆cdev.


Außerdem gilt:


cv...Verlegemaß der Betondeckung (aufgerundet im 5mm-Raster)

Mindestbetondeckung

Aufgaben der Mindestbetondeckung cmin:

Der größere Wert, der sich aus den Verbund- bzw. Dauerhaftigkeitsanforderungen ergibt, ist für die Mindestbetondeckung cmin maßgebend.
Dabei gilt:

cmin,b...Mindestbetondeckung aus Verbundanforderungen
cmin,dur...Mindestbetondeckung aus Dauerhaftigkeitsanforderungen
∆cdur,γ...ein additives Sicherheitselement
∆cdur,st...die Verringerung der Mindestbetondeckung bei Verwendung nichtrostender Stähle
∆cdur,add...die Verringerung der Mindestbetondeckung auf Grund zusätzlicher Schutzmaßnahmen

aus Verbundanforderungen

Die Mindestbetondeckung cmin zur Sicherstellung des Verbundes entspricht bei Stabstahl dem Stabdurchmesser und bei Stabbündel dem Vergleichsdurchmesser:

  • für Stabstahl
cmin,b ≥ Øs
Øs...Stabdurchmesser
  • für Stabbündel
cmin,b ≥ Øn
Øn...Vergleichsdurchmesser
Hinweis:

Ist das Größtkorn der Gesteinskörnung größer als 32mm, muss cmin,b um 5mm erhöht werden.


aus Dauerhaftigkeitsanforderungen

Tabelle NA.4.3[1]

In Abhängigkeit von der Expositionsklasse wird nach EC2-1-1, 4.4.1.2 die Mindestbetondeckung cmin,dur mit der Tabelle NA.4.4 bestimmt.
Bemerkung: Die Anforderungsklasse S3 entspricht dem nationalen Anhang.
Weitere Anmerkungen:

  • Die Mindestbetondeckung ist um ∆cdur,γ zu erhöhen (siehe Tab.NA.4.4)
  • Die Mindestbetondeckung darf bei nichtrostenden Stählen um ∆cdur,st abgemindert werden. Auswirkungen auf Betoneigenschaft (z.B. Verbund) sind zu berücksichtigen.
    Es gelten die Festlegungen der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung des nichtrostenden Stahls.
  • Die Mindestbetondeckung darf bei zusätzlichen Schutzmaßnahmen (z.B. Beschichtungen) um ∆cdur,add abgemindert werden. Für Expositionsklassen XD um 10mm, bei dauerhafter rissüberbrückender Beschichtung[2].
  • Für Bauteile, deren Festigkeitsklasse um 2 Klassen höher liegt als nach nach den Expositionsklassen gefordert, darf die Mindestbetondeckung um 5mm vermindert werden.
  • weitere Hinweise unter [3], [4]

Vorhaltemaß

Die Mindestbetondeckung muss zur Berücksichtigung von zulässigen, unplanmäßigen Abweichungen um das Vorhaltemaß ∆cdev erhöht werden.
Zulässige Abweichungen für den Hochbau sind in [5] enthalten.
Je nach dem, ob für die Mindestbetondeckung die Verbundbedingungen oder der Korrosionsschutz maßgebend ist, ergibt sich für das Vorhaltemaß folgender Wert:

  • Korrosionsschutz: ∆cdev = 15mm (Ausnahme XC1, hier gilt ∆cdev = 10mm)
  • Verbundsicherheit: ∆cdev = 10mm

Bei entsprechenden Qualitätskontrollen darf das Vorhaltemaß um 5mm abgemindert werden. Hierzu siehe [6]
Wird der Beton gegen unebene Oberflächen geschüttet, wird das Vorhaltemaß auf das Differenzmaß erhöht, mindestens jedoch auf 20mm.
Beim Betonieren gegen das Erdreich ist das Vorhaltmaß auf 50mm zu erhöhen.

Quellen

  1. EC2-1-1/Tab.NA.4.4
  2. DAfStb, Heft 600
  3. EC2-1-1, 4.4.1.2
  4. Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage, Werner Verlag 2012, Tafel 5.102a
  5. ENV 13670
  6. DBV-Merkblätter "Betondeckung und Bewehrung", "Abstandshalter"
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