Querkraftbemessung - Übersicht: Unterschied zwischen den Versionen
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In biegebeanspruchten Bauteilen wirken Biegemomente, Längskräfte und Querkräfte. Während Biegemomente und Längskräfte Spannungen in Längsrichtung des Bauteils erzeugen, entstehen durch Querkräfte Spannungen in Querrichtung, die sogenannten Schubspannungen. <ref name="Lohmeyer">BAAR, STEFAN und EBELING, KARSTEN: Lohmeyer Stahlbetonbau Bemessung - Konstruktion – Ausführung, Springer Vieweg Wiesbaden, 2016</ref> | In biegebeanspruchten Bauteilen wirken Biegemomente, Längskräfte und Querkräfte. Während Biegemomente und Längskräfte Spannungen in Längsrichtung des Bauteils erzeugen, entstehen durch Querkräfte Spannungen in Querrichtung, die sogenannten Schubspannungen. <ref name="Lohmeyer">BAAR, STEFAN und EBELING, KARSTEN: Lohmeyer Stahlbetonbau Bemessung - Konstruktion – Ausführung, Springer Vieweg Wiesbaden, 2016</ref> | ||
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Wenig querkraftbeanspruchte Bauteile, wie z. B. Platten können bereits ohne zusätzliche Querkraftbewehrung eine ausreichende Querkrafttragfähigkeit aufweisen. Sollten höhere Beanspruchungen auftreten, müssen zur Erhöhung der Querkrafttragfähigkeit Bewehrung als Verbindung zwischen dem Druck- und dem Zuggurt eingebaut werden. <ref name="Zilch" /> | Wenig querkraftbeanspruchte Bauteile, wie z. B. Platten können bereits ohne zusätzliche Querkraftbewehrung eine ausreichende Querkrafttragfähigkeit aufweisen. Sollten höhere Beanspruchungen auftreten, müssen zur Erhöhung der Querkrafttragfähigkeit Bewehrung als Verbindung zwischen dem Druck- und dem Zuggurt eingebaut werden. <ref name="Zilch" /> | ||
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| + | # Bauteile, bei denen der Bemessungswert der Querkraft <math>V_\mathrm{Ed} </math> nicht größer ist als der Bemessungswert des Querkraftwiderstands <math>V_\mathrm{Rd,c} </math> eines Bauteils ohne Querkraftbewehrung, erfordern rechnerisch keine Querkraftbewehrung.<ref name="Lohmeyer" /> <br/> <math>\begin{align} \ V_\mathrm{Ed} \leq V_\mathrm{Rd,c} \end{align}</math> → '''keine Querkraftbewehrung erforderlich''' <br/><br/> | ||
| + | # Bauteile, bei denen der Bemessungswert der Querkraft <math>V_\mathrm{Ed} </math> größer ist als der Bemessungswert des Querkraftwiderstands <math>V_\mathrm{Rd,c} </math> eines Bauteils ohne Querkraftbewehrung, erfordern eine Querkraftbewehrung.<ref name="Lohmeyer" /> <br/> <math>\begin{align} \ V_\mathrm{Ed} > V_\mathrm{Rd,c} \end{align}</math> → '''stets Querkraftbewehrung erforderlich''' <br/><br/> | ||
| + | # In keinem Querschnitt eines Bauteils darf der Bemessungswert der einwirkenden Querkraft <math>V_\mathrm{Ed} </math> größer sein als der durch die Druckstrebenfestigkeit begrenzte maximale Bemessungswert des Querkraftwiderstands <math>V_\mathrm{Rd,\max} </math>. <ref name="Lohmeyer" /> <br/> <math>\begin{align} \ V_\mathrm{Ed} \leq V_\mathrm{Rd,\max} \end{align}</math> → '''andernfalls schlagartiges Versagen der Betondruckstrebe''' <br/> <br/> | ||
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Aktuelle Version vom 18. Mai 2025, 17:38 Uhr
In biegebeanspruchten Bauteilen wirken Biegemomente, Längskräfte und Querkräfte. Während Biegemomente und Längskräfte Spannungen in Längsrichtung des Bauteils erzeugen, entstehen durch Querkräfte Spannungen in Querrichtung, die sogenannten Schubspannungen. [1]
Aus den Längs- und Querspannungen ergibt sich ein zweidimensionaler Spannungszustand, der sich nur sehr schwierig in der praktischen Berechnung umsetzen lässt. Deshalb wird die Bemessung für Biegung und Querkraft getrennt durchgeführt. [1]
Der Querkrafttragfähigkeitsnachweis erfolgt durch eine Gegenüberstellung der einwirkenden Querkraft und dem Querkraftwiderstand im maßgebenden Querschnitt.[2]
wobei:
VEd ... Bemessungswert der einwirkenden Querkraft VRd ... Bemessungswert des Querkraftwiderstandes eines Bauteiles
Unterschiede von Bauteilen ohne und mit Querkraftbewehrung
Wenig querkraftbeanspruchte Bauteile, wie z. B. Platten können bereits ohne zusätzliche Querkraftbewehrung eine ausreichende Querkrafttragfähigkeit aufweisen. Sollten höhere Beanspruchungen auftreten, müssen zur Erhöhung der Querkrafttragfähigkeit Bewehrung als Verbindung zwischen dem Druck- und dem Zuggurt eingebaut werden. [2]
Deshalb muss beim Bemessungswert des Querkraftwiderstands zwischen folgenden Bemessungswerten unterschieden werden:
- → Querkraftwiderstand eines Bauteils ohne Querkraftbewehrung
- → durch die Fließgrenze der Querkraftbewehrung begrenzter Querkraftwiderstand
- → durch die Druckstrebenfestigkeit begrenzter maximaler Querkraftwiderstand
Folgende Regeln müssen beachtet werden:
- Bauteile, bei denen der Bemessungswert der Querkraft nicht größer ist als der Bemessungswert des Querkraftwiderstands eines Bauteils ohne Querkraftbewehrung, erfordern rechnerisch keine Querkraftbewehrung.[1]
→ keine Querkraftbewehrung erforderlich - Bauteile, bei denen der Bemessungswert der Querkraft größer ist als der Bemessungswert des Querkraftwiderstands eines Bauteils ohne Querkraftbewehrung, erfordern eine Querkraftbewehrung.[1]
→ stets Querkraftbewehrung erforderlich - In keinem Querschnitt eines Bauteils darf der Bemessungswert der einwirkenden Querkraft größer sein als der durch die Druckstrebenfestigkeit begrenzte maximale Bemessungswert des Querkraftwiderstands . [1]
→ andernfalls schlagartiges Versagen der Betondruckstrebe
Quellen
Seiteninfo
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