Deckengleicher Unterzug - Anwendung: Unterschied zwischen den Versionen

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Wenn sich an die Berechnungsregeln und konstruktiven Maßnahmen für eine fehlende Unterstützung in diesem Bereich gehalten wird, darf auf eine genauere Berechnung durch die Plattentheorie verzichtet werden.
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In diesem Bereich darf mit dem Ersatzsystem des deckengleichen Unterzuges (Blindbalken) gerechnet werden, wenn sich an die Bemessungsregeln und konstruktiven Maßnahmen gehalten wird. Auf eine genauere Berechnung durch die Plattentheorie kann dadurch verzichtet werden.<br />
Dem deckengleichen Unterzug werden mithilfe eines Ersatzbalkens die einwirkenden Biegemomente der Platte zugeordnet und das [[Modul S220.de - Einspannung der Endauflager (S220.de)|statische System]] abhängig von der Lage der unterbrochenen Stützung angenommen. Dabei handelt es sich meistens um ein beidseitig eingespanntes Zwischenauflager oder ein einseitig eingespanntes und auf der anderen Seite frei drehbar gelagertes Endauflager.<br />
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Infolge der unterbrochenen Stützung entstehen Schnittkräfte, welche einem Ersatzbalken, in Abhängigkeit vom [[Modul S220.de - Einspannung der Endauflager (S220.de)|statischen System]] (Zwischenauflager, Randauflager), zugeordnet werden. Für die Berechnung der angrenzenden Platten, kann auf eine Berücksichtigung der unterbrochenen Stützung mit mäßiger Länge verzichtet werden.<br />
  
 
Weitere Informationen siehe Kategorie: Grundlagen/Begriffe
 
Weitere Informationen siehe Kategorie: Grundlagen/Begriffe

Version vom 25. April 2015, 12:08 Uhr

Theoretische Grundlagen

Unterbrochene Platten werden nach DAfstb Heft 240 in Abhängigkeit von der Biegeschlankheit der fehlenden Unterstützung in drei Bereiche unterteilt:

Unterbrochene Stützung mit geringer Länge


Da ein rechnerischer Nachweis nicht erforderlich ist, reicht für die Aufnahme der zusätzlichen Schnittgrößen eine konstruktive Bewehrungszulage im Bereich der fehlenden Stützung. Üblicherweise werden im Hochbau 2 Ø 12, für oben und unten durchgehend, eingelegt. Die oberen Stäbe sind zur Aufnahme der Stützmomente ausreichend weit über den Auflagerrand zu führen. Es ist darauf zu achten, dass die Plattenbewehrung über die Stabstahlzulagen hinweg gelegt wird.

Unterbrochene Stützung mit mäßiger Länge


In diesem Bereich darf mit dem Ersatzsystem des deckengleichen Unterzuges (Blindbalken) gerechnet werden, wenn sich an die Bemessungsregeln und konstruktiven Maßnahmen gehalten wird. Auf eine genauere Berechnung durch die Plattentheorie kann dadurch verzichtet werden.
Infolge der unterbrochenen Stützung entstehen Schnittkräfte, welche einem Ersatzbalken, in Abhängigkeit vom statischen System (Zwischenauflager, Randauflager), zugeordnet werden. Für die Berechnung der angrenzenden Platten, kann auf eine Berücksichtigung der unterbrochenen Stützung mit mäßiger Länge verzichtet werden.

Weitere Informationen siehe Kategorie: Grundlagen/Begriffe

Unterbrochene Stützung mit größerer Länge


Das Tragverhalten kann hier nicht mehr zuverlässig mit den Bemessungsregeln eines deckengleichen Unterzuges erfasst werden und muss daher nach der Plattentheorie für den Fall des nicht unterstützten Bereiches der Platte berechnet werden. [1] [2]

Wobei:

l - Effektive Stützweite [cm]
h - Deckenhöhe [cm]


Quellen

  1. Prof. Dr.-Ing Bolle, G., 2014.: Unterbrochene Stützung und Öffnungen in Platten, Modul Stahlbetonbau II, Wismar: HS Wismar (Fachbereich Bauingenieurwesen), unveröffentlicht.
  2. Grasser, Thielen: Hilfsmittel zur Berechnung der Schnittgrößen und Formänderungen von Stahlbetontragwerken: Deutscher Ausschuss für Stahlbetonbau, 1988, Heft 240, S. 31-34.

Sonstiges

  • Modul-Version: 2015.0240
  • Autor: T. Lange
  • Veröffentlicht am: 13.04.2015
  • Status: in Bearbeitung