Durchstanzen - Besonderheiten von Fundamenten: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 7. März 2016, 09:25 Uhr

Besonderheiten von Fundamenten ohne Durchstanzbewehrung

Bei Bodenplatten und Stützenfundamenten darf in der Fläche die Einwirkung vollständig um den günstig wirkenden Sohldruck abgemindert werden. Durch die Bodenpressung und eine geringere Schubschlankheit fällt der Durchstanzkegel deutlich steiler aus als bei schlanken Deckenplatten. Aufgrund dieser Parameter ist die Lage des maßgeblichen Rundschnitts im Voraus nicht bekannt [1].
Die reduzierte Querkraftbeanspruchung ermittelt sich wie folgt:


Dabei stellt den resultierenden Sohldruck der kritischen Fläche ohne das Fundamenteigengewicht dar.

Der im Vornherein unbekannte Abstand lässt sich wie folgt ermitteln (NA):

  • gedrungene Fundamente : interactive Ermittlung des kritischen Rundschnitts
  • schlanke Fundamente : konstanter Rundschnitt im Abstand 1,0d.


mit


und der Bedingung:



Bei Fundamenten ohne vorherrschende Normalspannung und somit einem

, wird der Nachweis wie folgt geführt:


(NA)



Da bei Fundamenten ein Einfluss der Schlankheit vorherrscht, wird das geforderte Zuverlässigkeitsniveau nicht erreicht, folglich muss die Gleichung angepasst werden [2]:

Fundament ohne Durchstanzbewehrung

mit
Die Einwirkung setzt sich hierbei folgendermaßen zusammen:


mit

(NA)


(NA) für mittige Belastung
für aussermittige Belastung


Es besteht somit eine Analogie zwischen dem Nachweis der Durchstanztragfähigkeit und der Ermittlung der Querkrafttragfähigkeit bei biegebewehrten Stahlbetonbauteilen. Da durch den rotationssymmetrischen Durchstanzkegel eine höhere Rissverzahnung vorliegt, fällt die Durchstanztragfähigkeit jedoch höher aus [3].


Ermittlung des Abstandes acrit

Diagramm zur grafischen Herleitung des maßgebenden Rundschnitts bei Einzelfundamenten

In Abhängigkeit des Abstandes acrit kann mit der folgenden Gleichung das maßgebende Minimum ermittelt werden. Somit ergibt sich der relevante kritische Rundschnitt.


Neben der aufwendigen iterativen Methode zur Ermittlung von acrit bietet das aufgezeigte Diagramm (siehe Bild 15) eine alternative Bestimmungsoption. Dieses stellt die Zusammenhänge der folgenden Eingangsparameter dar [4]:



mit
l- Fundamentlänge
c- Stützenbreite
d- statische Nutzhöhe



Ausmittig belastete Fundamente mit klaffenden Fugen im Rundschnittbereich

In diesem Fall sollte die Berechnung über einzelne Sektoren erfolgen. Der abzuziehende Wert für den Sohldruck ergibt sich somit für jeden Sektor separat [5].

Quellen

  1. Markus Ricker. Zur Zuverlässigkeit der Bemessung gegen Durchtanzen bei Einzelfundamenten. Dissertation (Reihnisch-Westfälische Technischen Hochschule Aachen), 2009
  2. Prof. Dr-Ing. Jens Minnert. Durchstanzen nach EC 2-1-1 und EC 2-1-1/NA. mb AEC- Fit für den Eurocode, 2012
  3. Prof. Dr.-Ing. Rudolf Baumgart. Durchstanznachweis nach EC 2. Skript Hochschule Darmstadt-University of Applied Sciences, 2012.
  4. Dr.-Ing. Markus Staller/Dipl.-Ing. Christian Juli. Durchstanzen von Flachdecken und Fundamenten. Hochschule München- Einführung in den Eurocode 2 mit Praxisbeispielen und Konstruktion im Stahlbeton- und Spannbetonbau, 2012
  5. G. Zehetmaier K. Zilch. Bemessung im konstruktiven Betonbau. Springer, S.313-361, 2. Aufl. edition, 2010
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