Elementdecken - Begriffe

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Elementdecken

Als Elementdecken werden nachträglich mit Ortbeton ergänzte Deckenplatten bezeichnet. Sie bestehen aus Halbfertigteil und Ortbetonergänzung. Häufig sind Elementdecken auch als Filigrandecken bekannt.

Deckendicke

Die Deckendicke ergibt sich aus der Dicke des Fertigteilelementes und der Dicke der Ortbetonschicht.

Halbfertigteil (Fertigteilelement)

Halbfertigteile auf Lagerplatz des Betonfertigteilwerkes

Die Halbfertigteil sind 4 bis 7 cm dicke Stahlbetonplatten welche mit Gitterträgern verstärkt sind. Sie werden in Betonfertigteilwerken hergestellt, auf die Baustelle transportiert und dort an ihren vorgesehenen Ort verlegt. Sie bilden zusammen mit der Ortbetonergänzung die Geschossdecke.

Standardbreite

Die Breite der Halbfertigteile ist im Regelfall die quer zu den Gitterträgern verlaufende Dimension. Die Standardbreite ist die maximal herstellbare Breite der Fertigteilelemente die im jeweiligen Betonfertigteilwerk standardmäßig hergestellt werden kann. Die Standardbreiten liegen im Regelfall bei ca. 2,50 m (siehe auch Seite Anwendungsregeln

Passplatte

Passplatten sind Fertigteilelemente mit Breiten, die von der werksspezifischen Standardbreite abweichen.

Stoßfuge

Stoßfugen entstehen zwischen zwei aneinanderliegenden Fertigteilelementen. Sie stellen eine Schwächung des Gesamtdeckenquerschnittes um die Dicke der Halbfertigteile dar.

Elementlänge

Die Elementlänge ist im Regelfall die Länge der Halbfertigteile in Richtung der Gitterträger.

Montagezustand

Durch die Konstruktion der Fertigteilelemente entfällt eine Flächenschalung wie sie bei reinen Ortbetondecken notwendig ist. Dazu müssen die Fertigteilelemente jedoch für den Montagezustand bemessen werden. In diesem Zustand müssen die Fertigteilelemente inklusive der Gitterträger ihr Eigengewicht, die Ortbetonlast sowie Lasten aus Personal und Gerät bis zur Erhärtung des Betons aufnehmen. Der Montagezustand ist also der für die Fertigteilelemente maßgebende Bemessungszustand.

Endzustand

Mit Erhärtung des Ortbetons geht die Decke in den Endzustand über. Durch Wirksamwerden der Verbundtragwirkung und der gegebenfalls vorhandenen Zulagebewehrung im Ortbeton, trägt die Decke zunehmend wie eine monolithisch hergestellte Decke. Der Endzustand ist also der für die erhärtete Elementdecke maßgebende Bemessungszustand.

Gitterträger

Siehe Seite Gitterträger nach Zulassung.

Zulagebewehrung

Gitterträger und Zulagebewehrung im Halbfertigteil

Zusätzlich zu den Gitterträgern werden Elementdecken mit Zulagebewehrung versehen. Diese kann je nach Bewehrungsanordnung vollständig im Fertigteil oder auch teilweise im Ortbeton verlegt sein (siehe nebenstehende Abbildung).

Haupttragrichtung

Die Haupttragrichtung ist die Tragrichtung Richtung mit der größten Beanspruchung. Bei einachsig gespannten Platten entspricht sie immer der Spannrichtung. Bei zweiachsig gespannten Platten entspricht die Haupttragrichtung der kürzeren Spannweite. Im Regelfall werden die Gitterträger in der Hauptragrichtung angeordnet.

Nebentragrichtung

Die Nebentragrichtung ist die Tragrichtung mit der geringeren Beanspruchung und verläuft orthogonal zur Haupttragrichtung und somit im Regelfall auch orthogonal zu den Gitterträgern.

Mindestquerbewehrung

Querbewehrung inklusive vormontierter Abstandhalter

Die Mindestquerbewehrung ist der Bewehrungsanteil der mindestens in Nebentragrichtung (quer zu den Gitterträgern) im Halbfertigteil eingelegt werden muss, um eine ausreichende Biegesteifigkeit über die Elementbreite im Montagezustand sicherzustellen. Die Mindestquerbewehrung im Halbfertigteil wird bei der Herstellung in der Regel als erstes inklusive vormontierte Abstandhalter in die Schalform gelegt. Darauf werdem die Gitterträger und ggf. weitere Zulagen positioniert (siehe nebenstehende Abbildung).


Verbundfuge

Verbundbewehrung

Querkraftbewehrung

Zulagegitterträger

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