Fertigteile - Transport und Montage

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Fertigteile - Transport und Montage


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Transport

Um ein Fertigteil überhaupt bewegen zu können, müssen bei der Bemessung besondere Belastungszustände (Zwischenzustände) berücksichtigt werden. Denn während des Aushebens aus der Schalung sowie beim Transport, der Lagerung und der Montage eines Fertigteiles, wirken andere Kräfte auf das Bauteil ein, als im eingebauten und belasteten Zustand. Dies liegt daran, dass die Fertigteile mit Transportankern versehen sind, an denen Anschlagmittel (z.B. Kettenhaken) befestigt werden können, um sie mit Hilfe eines Krans zu bewegen. Um die Bemessung und Herstellung eines Fertigteils wirtschaftlich zu halten, sollte darauf geachtet werden, dass die Zwischenzustände nicht maßgebend für die Bemessung der Fertigteile werden [9]. Um die Handhabung im Werk und während der Montage zu erleichtern, werden die Fertigteile mit den größtmöglichen Abmessungen, welche nur durch den Transport und das Montagegewicht beschränkt sind, gefertigt [3].

Es gibt einige Möglichkeiten, um die Fertigteile vom Werk zur Baustelle zu transportieren. Allerdings ist in den meisten Fällen der Straßentransport der günstigste, denn für den Transport auf Schienen sollten beispielsweise ein Gleisanschluss und Entladungsvorrichtungen vorhanden sein. Der Wasser- oder Lufttransport gestaltet sich dementsprechend noch schwieriger. Ohne den zusätzlichen Einsatz von Straßentransporten sind Schienen-, Wasser- und Lufttransporte nur in den seltensten Fällen möglich [9]. Für einen Straßentransport ohne Sondergenehmigung sind die höchstzulässigen Abmessungen begrenzt auf eine Breite von 2,55 m, eine Höhe von 4,00 m, eine Länge von 15,50 m und ein Gesamtgewicht von 40 t. Mit einer Jahresdauergenehmigung sind Breiten bis 3,00 m, Höhen bis 4,00 m, Längen bis 24,00 m und ein Gesamtgewicht bis 48 t möglich [3].

Montage

Schon bei der Planung sollte die Größe der Fertigteile, die benötigten Hebezeuge und die Verbindungstechnik auf die Montagefolge abgestimmt werden. Bei der Verbindungstechnik wird zwischen einer Vollmontage mit trockenen Schraub- oder Schweißverbindungen und Verbindungen mit nachträglich ergänztem Ortbeton unterschieden [9]. Häufig angewendete Montagefolgen sind die vertikale- und die horizontale Montage [3].

Bei der vertikalen Montage werden die Fertigteile mit einem Autokran geschossweise verlegt [3]. Der Kran kann schwere Elemente versetzen, muss aber aufgrund seines begrenzten Schwenkbereiches nach erfolgter Montage des vertikalen Bauabschnittes versetzt werden [9]. Bei der horizontalen Montage werden die Elemente feldweise über die ganze Gebäudehöhe mit einem Turmdrehkran verlegt [3]. Der große Schwenkbereich des Kranes hat allerdings den Nachteil, dass bei großer Ausladung nur relativ leichte Fertigteile bewegt werden können [9]. Es können auch beide Montagearten miteinander kombiniert werden. Dann ist es in der Regel so, dass der Autokran mit seinen hohen Kosten tageweise angemietet wird und der Turmdrehkran während der gesamten Bauzeit zur Verfügung steht [3]. So werden beispielsweise lange Stützen mit einem Autokran in vertikaler Montagefolge und trockener Verbindung errichtet. Anschließend können dann leichte Bauteile wie Unterzüge, Decken- und Fassadenelemente mit einem Turmdrehkran in horizontaler Montagefolge eingebaut und gegebenenfalls mit Ortbeton ergänzt werden [9].

Verankerungssysteme

Transportanker

Seilschlaufen

Schraubhülsen

Kugelkopfanker

Einbetonierte Verankerungen

Ankerschienen

Ankerplatte mit Kopfbolzen

Elementfugen

Lager

Unbewehrte Elastomerlager

Bewehrte Elastomerlager

Verformungsgleitlager

Quellen

  1. 1,0 1,1 Peter Bindseil, Stahlbetonbau Fertigteile nach Eurocode 2 - Konstruktion - Berechnung - Ausführung, 4. Auflage, Köln, 2012
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