Schallschutz: Unterschied zwischen den Versionen

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==Mindestanforderungen nach DIN 4109==
 
==Mindestanforderungen nach DIN 4109==
  
 
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Die Mindestanforderungen an den Schallschutz sind in Deutschland Ländersache. Aus diesem Grund sind in den unterschiedlichen Bundesländern auch unterschiedliche Fassungen der DIN 4109 gültig. Die angegebene Tabelle gibt eine Übersicht über die in den verschiedenen Bundesländern geltenden Fassungen.
 
 
 
 
 
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In dieser zweiten Tabelle kann, nachdem fest steht welche Norm in dem jeweiligen Bundesland gilt, über den Gebäudetyp und das zu bemessende Bauteil der zulässige bewertete Norm-Trittschallpegel festgestellt werden.
  
 
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!rowspan="6"|Mehrfamilienhäuser, Bürogebäude und gemischt genutzte Gebäude
 
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|Treppenläufe und -podeste
 
|Treppenläufe und -podeste
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|Wohnungstrenndecken, auch Treppen
 
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|Wohnungstrenndecken sind Bauteile, die Wohnungen voneinander oder von fremden Arbeitsräumen trennen.
 
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|Trenndecken (auch Treppen) zwischen fremden Arbeitsräumen bzw. vergleichbaren Nutzungseinheiten
 
|Trenndecken (auch Treppen) zwischen fremden Arbeitsräumen bzw. vergleichbaren Nutzungseinheiten
 
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|Decken und Treppen innerhalb von Wohnungen, die sich über zwei Geschosse erstrecken
 
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|Die Anforderung gilt für die Trittschallübertragung in fremde Aufenthaltsräume, in alle Schallausbreitungsrichtungen.
 
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|Treppenläufe und -podeste
 
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==DEGA-Empfehlung 103==
 
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Da sich die DIN 4109 lediglich an dem Schutz der Gesundheit, der Vertraulichkeit von Gesprächen in gängiger Sprechweise und dem Schutz vor unzumutbaren Belästigungen orientiert, wurden in der Empfehlung der DEGA Vorschläge zur Erhöhung des Schallschutzniveaus, welche die Qualität und den Komfort steigern soll, herausgegeben. Diese Empfehlung gliedert den Schallschutz in sieben Klassen von A* bis F und dient somit der Bewertung der Wohnräume. Mit zur Hilfenahme der Empfehlung lässt sich auch im Rahmen der Planungsphase arbeiten, zum Beispiel für eine Orientierung für privatrechtliche Anforderungen an den Schallschutz. Für nähere Informationen ist die frei zugängliche Empfehlung verlinkt.<ref Name = "L2" >https://www.dega-akustik.de/fileadmin/dega-akustik.de/publikationen/DEGA_Empfehlung_103.pdf</ref>
 
 
 
 
  
 
==VDI 4100==
 
==VDI 4100==
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Die Richtlinie VDI 4100 gibt Vorschläge an, die als Ergänzung zur DIN 4109 zu verstehen sind. Ziel ist es ein höheres Maß an Komfort in Gebäuden zu erlangen. Die Kennwerte der Richtlinie sind so gewählt, dass der Schutz gegen Luft- und Trittschallgeräusche aus fremden und eigenen Räumen, gegen Geräusche, die durch Haustechnik oder Lärmbelästigung von außen entstehen wie von Verkehr oder Industrie, erhöht wird.<ref Name = "L3" >https://www.vdi.de/uploads/tx_vdirili/pdf/1635940.pdf</ref>
  
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:''Fachliteratur''
 
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:''Links''
 
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Aktuelle Version vom 16. September 2020, 09:23 Uhr



Mindestanforderungen nach DIN 4109

Die Mindestanforderungen an den Schallschutz sind in Deutschland Ländersache. Aus diesem Grund sind in den unterschiedlichen Bundesländern auch unterschiedliche Fassungen der DIN 4109 gültig. Die angegebene Tabelle gibt eine Übersicht über die in den verschiedenen Bundesländern geltenden Fassungen.

Übersicht der bauaufsichtlich eingeführten DIN 4109 je Bundesland, Stand Januar 2019 [1]
1 2
1 Bundesland Bauaufsichtlich eingeführte DIN 4109
2 Baden-Württemberg DIN 4109-1:2016-07
3 Bayern DIN 4109-1:2016-07
4 Berlin DIN 4109-1:2018-01
5 Brandenburg DIN 4109-1:2018-01
6 Bremen DIN 4109-1:2016-07
7 Hamburg DIN 4109-1:2016-07
8 Hessen DIN 4109-1:2016-07
9 Mecklenburg-Vorpommern DIN 4109:1989-11
10 Niedersachsen DIN 4109-1:2016-07
11 Nordrhein-Westfalen DIN 4109-1:2018-01
12 Rheinland-Pfalz DIN 4109:1989-11
13 Saarland DIN 4109:1989-11
14 Sachsen DIN 4109-1:2016-07
15 Sachsen-Anhalt DIN 4109-1:2016-07
16 Schleswig-Holstein DIN 4109:1989-11
17 Thüringen DIN 4109-1:2016-07

In dieser zweiten Tabelle kann, nachdem fest steht welche Norm in dem jeweiligen Bundesland gilt, über den Gebäudetyp und das zu bemessende Bauteil der zulässige bewertete Norm-Trittschallpegel festgestellt werden.

Übersicht der bauaufsichtlichen Mindestanforderungen nach DIN 4109:1989-11, DIN 4109-1:2016-07 und DIN 4109 1:2018-01, für Treppenläufe, Podeste, Laubengänge und Balkone. [1]
1 2 3 4 5 6
1 Gebäudetyp Bauteil
(DIN 4109: 1989-11)

(DIN 4109 - 1: 2016-07)

(DIN 4109-1: 2018-01)
Anmerkungen
2 Mehrfamilienhäuser, Bürogebäude und gemischt genutzte Gebäude Treppenläufe und -podeste ≤58 dB ≤53 dB ≤53 dB -
3 Wohnungstrenndecken, auch Treppen ≤53 dB ≤50 dB ≤50 dB Wohnungstrenndecken sind Bauteile, die Wohnungen voneinander oder von fremden Arbeitsräumen trennen.
4 Trenndecken (auch Treppen) zwischen fremden Arbeitsräumen bzw. vergleichbaren Nutzungseinheiten ≤53 dB ≤53 dB ≤53 dB -
5 Decken und Treppen innerhalb von Wohnungen, die sich über zwei Geschosse erstrecken ≤53 dB ≤50 dB ≤50 dB Die Anforderung gilt für die Trittschallübertragung in fremde Aufenthaltsräume, in alle.Schallausbreitungsrichtungen.
6 Decken unter Laubengängen ≤53 dB ≤53 dB ≤53 dB Die Anforderung gilt für die Trittschallübertragung in fremde Aufenthaltsräume, in alle Schallausbreitungsrichtungen.
7 Balkone - - ≤58 dB Die Anforderung gilt für die Trittschallübertragung in fremde Aufenthaltsräume, in alle Schallausbreitungsrichtungen.
8 Doppel- und Reihenhäuser Treppenläufe und -podeste ≤53 dB ≤46 dB ≤46 dB Die Anforderung gilt nur für die Trittschallübertragung in fremde Aufenthaltsräume in waagerechter oder schräger Richtung.
bewerteter Norm-Trittschallpegel

DEGA-Empfehlung 103

Da sich die DIN 4109 lediglich an dem Schutz der Gesundheit, der Vertraulichkeit von Gesprächen in gängiger Sprechweise und dem Schutz vor unzumutbaren Belästigungen orientiert, wurden in der Empfehlung der DEGA Vorschläge zur Erhöhung des Schallschutzniveaus, welche die Qualität und den Komfort steigern soll, herausgegeben. Diese Empfehlung gliedert den Schallschutz in sieben Klassen von A* bis F und dient somit der Bewertung der Wohnräume. Mit zur Hilfenahme der Empfehlung lässt sich auch im Rahmen der Planungsphase arbeiten, zum Beispiel für eine Orientierung für privatrechtliche Anforderungen an den Schallschutz. Für nähere Informationen ist die frei zugängliche Empfehlung verlinkt.[2]

VDI 4100

Die Richtlinie VDI 4100 gibt Vorschläge an, die als Ergänzung zur DIN 4109 zu verstehen sind. Ziel ist es ein höheres Maß an Komfort in Gebäuden zu erlangen. Die Kennwerte der Richtlinie sind so gewählt, dass der Schutz gegen Luft- und Trittschallgeräusche aus fremden und eigenen Räumen, gegen Geräusche, die durch Haustechnik oder Lärmbelästigung von außen entstehen wie von Verkehr oder Industrie, erhöht wird.[3]

Quellen



Seiteninfo
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Status: Seite in Bearbeitung