Schwimmende Konstruktionen: Unterschied zwischen den Versionen

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Wo die herkömmlichen Baumethoden des Hoch- und Ingenieurbaus an ihre Grenzen treffen, kann durch die vielfältige Einsatzmöglichkeit der schwimmenden Konstruktionen Abhilfe geschaffen werden. So können Brücken, Fluglandebahnen, Häuser oder Straßen auf Pontons errichtet werden. Auf diese Weise kann man sich das Aufschütten im Meer ersparen <ref>Stopp, Horst; Strangfeld, Peter: Schwimmende Wohnbauten. In:
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Grundlagen, 1 Auflage 2012. Berlin, Wien, Zürich Beuth Verlag GmbH S.15 – 20</ref>. Ebenso können Pontons als schwimmende Arbeitsplattformen verwendet werden. Sie können als Stelzenponton für einen längeren Zeitraum auf Stützen tideunabhängig und sturmfest an einer Stelle montiert werden. Dies wird für die Ölgewinnung (Ölbohrplattformen) oder für die Montage der Offshore-Windkraftanlagen eingesetzt. Auf Flüssen oder im Hafenbereich werden Arbeitsplattformen für den Maschineneinsatz verwendet.
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Pontons sind auch Bestandteil von Schwimmdocks, die für die Wartung und Reparatur von Schiffen und weiteren Wasserbauwerken (z. B. Schleusentore) benutzt werden, indem sie durch installierte Pumpen in den Luftkammern geflutet werden. Durch das ansteigende Eigengewicht senkt sich die Konstruktion in die Tiefe. Sobald das Ponton den angestrebten Tiefgang erreicht hat, kann das zu wartende Bauteil (z. B. Schiff, Schleusentor) über die Deckenplatte auffahren. Durch Abpumpen des Wassers in den Kammern und dem dadurch sinkenden Eigengewicht hebt sich das Ponton wieder mit dem zusätzlichen Bauteil aus dem Wasser.
  
  

Version vom 20. Oktober 2021, 21:33 Uhr

Betonponton (Foto von Hermann Kassens Bauunternehmung GmbH)

Als schwimmende Konstruktion (Ponton) versteht man ein allseitig geschlossenes, im allgemeinen quaderförmiges Bauteil mit einem Hohlraum oder einer Füllung, die aus leichten Materialien besteht, welches schwimmen kann. Dabei muss die Gewichtskraft des verdrängten Wasservolumens größer sein als das Eigengewicht und die Nutzlast der Bauteile.

Begriffe

Teilelemente einer schwimmenden Konstruktion

An einem Ponton lassen sich folgende Teilelemente benennen bzw. Begriffe definieren:

  1. Führungsdalben - Diese dienen der Lagesicherheit einer schwimmenden Anlage. Führungsdalben sind eine der verschiedenen Befestigungsvarianten, weitere Möglichkeiten werden in den Anforderungen aufgeführt.
  2. Dalbenschlösser - Diese dienen bei Führungsdalben als Befestigung. Dalbenschlösser sind fest am Schwimmkörper verbaut und umgreifen die Dalben. Somit kann der schwimmende Ponton sich den Wasserständen anpassen.
  3. Kammern - Die Kammern sind ein Hauptbestandteil der schwimmenden Anlage und meist quadratisch. Diese sorgen für den Auftrieb und können deswegen auch "Auftriebskörper" genannt werden.
  4. Fenderleisten - Sie sind für das Anlegen von Schiffen gedacht, werden deshalb an den Seitenwänden angebracht und schützen das Bauwerk vor harten Stößen bei Anlegemanövern.
  5. Tiefgang - Tiefgang bezeichnet das Maß des Bauteils, das unterhalb der Wasseroberfläche liegt.
  6. Freibord - Freibord ist das Maß oberhalb der Wasseroberfläche. Zusammen ergeben Tiefgang und Freibord die Bauteilhöhe.
  7. Poller - Für die Schiffe, die an die schwimmende Konstruktion anlegen, dienen die Poller als Festmachpunkt.
  8. Krängung - Durch die Belastung auf dem Bauwerk kann sich eine Schiefstellung einstellen, diese wird dann Krängung genannt.

Anwendung

Wo die herkömmlichen Baumethoden des Hoch- und Ingenieurbaus an ihre Grenzen treffen, kann durch die vielfältige Einsatzmöglichkeit der schwimmenden Konstruktionen Abhilfe geschaffen werden. So können Brücken, Fluglandebahnen, Häuser oder Straßen auf Pontons errichtet werden. Auf diese Weise kann man sich das Aufschütten im Meer ersparen [1]. Ebenso können Pontons als schwimmende Arbeitsplattformen verwendet werden. Sie können als Stelzenponton für einen längeren Zeitraum auf Stützen tideunabhängig und sturmfest an einer Stelle montiert werden. Dies wird für die Ölgewinnung (Ölbohrplattformen) oder für die Montage der Offshore-Windkraftanlagen eingesetzt. Auf Flüssen oder im Hafenbereich werden Arbeitsplattformen für den Maschineneinsatz verwendet. Pontons sind auch Bestandteil von Schwimmdocks, die für die Wartung und Reparatur von Schiffen und weiteren Wasserbauwerken (z. B. Schleusentore) benutzt werden, indem sie durch installierte Pumpen in den Luftkammern geflutet werden. Durch das ansteigende Eigengewicht senkt sich die Konstruktion in die Tiefe. Sobald das Ponton den angestrebten Tiefgang erreicht hat, kann das zu wartende Bauteil (z. B. Schiff, Schleusentor) über die Deckenplatte auffahren. Durch Abpumpen des Wassers in den Kammern und dem dadurch sinkenden Eigengewicht hebt sich das Ponton wieder mit dem zusätzlichen Bauteil aus dem Wasser.


Anforderungen

Normative Regeln

Lastannahmen

Vergleich der verschiedenen Bauweisen

Seiteninfo
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Status: Seite in Bearbeitung
  1. Stopp, Horst; Strangfeld, Peter: Schwimmende Wohnbauten. In: Grundlagen, 1 Auflage 2012. Berlin, Wien, Zürich Beuth Verlag GmbH S.15 – 20