Stabilität(U412.de): Unterschied zwischen den Versionen

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Der Nachweis der Stabilität entspricht einer Berücksichtigung nach [[Theorie II. Ordnung|Theorie II. Ordnung]] in Hinblick auf die [[Druckglieder - Bemessung|Spannungsbemessung]] im Grenzzustand der Tragfähigkeit. Ein Stabilitätsversagen ist dann maßgebend für die Tragfähigkeit, wenn die Knicklast (also die Druckbeanspruchung, die zum seitlichen Ausweichen des Bauteils führt) noch vor der Bruchlast des Betons erreicht wird. Entscheidend ist dabei die [[Schlankheit|Schlankheit]]: Je gedrungener ein Bauteil ist, desto eher versagt es infolge von Spannungsüberschreitungen, und je schlanker es ist, umso eher tritt ein Stabilitätsversagen auf [vgl. <ref>Scheerer, S., Proske, D.: Stahlbeton for Beginners, Grundlagen für die Bemessung und Konstruktion, Dresden 2008</ref>].  
 
Der Nachweis der Stabilität entspricht einer Berücksichtigung nach [[Theorie II. Ordnung|Theorie II. Ordnung]] in Hinblick auf die [[Druckglieder - Bemessung|Spannungsbemessung]] im Grenzzustand der Tragfähigkeit. Ein Stabilitätsversagen ist dann maßgebend für die Tragfähigkeit, wenn die Knicklast (also die Druckbeanspruchung, die zum seitlichen Ausweichen des Bauteils führt) noch vor der Bruchlast des Betons erreicht wird. Entscheidend ist dabei die [[Schlankheit|Schlankheit]]: Je gedrungener ein Bauteil ist, desto eher versagt es infolge von Spannungsüberschreitungen, und je schlanker es ist, umso eher tritt ein Stabilitätsversagen auf [vgl. <ref>Scheerer, S., Proske, D.: Stahlbeton for Beginners, Grundlagen für die Bemessung und Konstruktion, Dresden 2008</ref>].  
Die Schlankheit sowie deren Grenzwert wird anhand der eingegebenen Querschnittsabmessungen, einwirkenden Normalkraft und Betondruckfestigkeit vom Programm ermittelt. Kommt es zum Überschreiten der Grenzwerte, werden die Schnittgrößen nach Theorie II. Ordnung ermittelt und in die Biegebemessung einfließen. Demnach ist ein Abwählen der Option „Stabilitätsnachweis führen“ nur dann sinnvoll, wenn die Stütze in beide Richtungen gehalten ist (siehe nachfolgende Abfrage) – ansonsten ermittelt das Modul selbst, wenn die Bauteilverformungen zu vernachlässigen sind.
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Die Schlankheit sowie deren Grenzwert werden anhand der eingegebenen Querschnittsabmessungen, der einwirkenden Normalkräfte und der Betondruckfestigkeit vom Programm ermittelt. Kommt es zum Überschreiten der Grenzwerte, werden die Schnittgrößen nach Theorie II. Ordnung ermittelt und in die Biegebemessung einfließen. Demnach ist ein Abwählen der Option „Stabilitätsnachweis führen“ nur dann sinnvoll, wenn die Stütze in beide Richtungen gehalten ist (siehe nachfolgende Abfrage) – ansonsten ermittelt das Modul selbst, wenn die Bauteilverformungen zu vernachlässigen sind.
 
Ist entlang der Stütze eine der beiden Richtungen derart gehalten, dass ein Ausweichen in diese Querschnittsachse verhindert wird, so resultiert aus der Eingabe das Entfallen des Stabilitätsnachweises. Sollte die Stütze in beide Richtungen nicht ausweichen können, ist der gesamte Stabilitätsnachweis zu deaktivieren.<br /><br />
 
Ist entlang der Stütze eine der beiden Richtungen derart gehalten, dass ein Ausweichen in diese Querschnittsachse verhindert wird, so resultiert aus der Eingabe das Entfallen des Stabilitätsnachweises. Sollte die Stütze in beide Richtungen nicht ausweichen können, ist der gesamte Stabilitätsnachweis zu deaktivieren.<br /><br />
 
Ist eine Bemessung nach Theorie II. Ordnung maßgebend, so sind die Auswirkungen resultierend aus Kriechen zu berücksichtigen. Nach Eurocode 2 können Kriechauswirkungen vernachlässigt werden, wenn<br />
 
Ist eine Bemessung nach Theorie II. Ordnung maßgebend, so sind die Auswirkungen resultierend aus Kriechen zu berücksichtigen. Nach Eurocode 2 können Kriechauswirkungen vernachlässigt werden, wenn<br />

Aktuelle Version vom 30. Juli 2017, 21:11 Uhr

  • Eingabefeld Berechnungsverfahren
  • Der Stabilitätsnachweis wird bei diesem Modul automatisch geführt. Der Nachweis der Stabilität entspricht einer Berücksichtigung nach Theorie II. Ordnung in Hinblick auf die Spannungsbemessung im Grenzzustand der Tragfähigkeit. Ein Stabilitätsversagen ist dann maßgebend für die Tragfähigkeit, wenn die Knicklast (also die Druckbeanspruchung, die zum seitlichen Ausweichen des Bauteils führt) noch vor der Bruchlast des Betons erreicht wird. Entscheidend ist dabei die Schlankheit: Je gedrungener ein Bauteil ist, desto eher versagt es infolge von Spannungsüberschreitungen, und je schlanker es ist, umso eher tritt ein Stabilitätsversagen auf [vgl. [1]]. Die Schlankheit sowie deren Grenzwert werden anhand der eingegebenen Querschnittsabmessungen, der einwirkenden Normalkräfte und der Betondruckfestigkeit vom Programm ermittelt. Kommt es zum Überschreiten der Grenzwerte, werden die Schnittgrößen nach Theorie II. Ordnung ermittelt und in die Biegebemessung einfließen. Demnach ist ein Abwählen der Option „Stabilitätsnachweis führen“ nur dann sinnvoll, wenn die Stütze in beide Richtungen gehalten ist (siehe nachfolgende Abfrage) – ansonsten ermittelt das Modul selbst, wenn die Bauteilverformungen zu vernachlässigen sind. Ist entlang der Stütze eine der beiden Richtungen derart gehalten, dass ein Ausweichen in diese Querschnittsachse verhindert wird, so resultiert aus der Eingabe das Entfallen des Stabilitätsnachweises. Sollte die Stütze in beide Richtungen nicht ausweichen können, ist der gesamte Stabilitätsnachweis zu deaktivieren.

    Ist eine Bemessung nach Theorie II. Ordnung maßgebend, so sind die Auswirkungen resultierend aus Kriechen zu berücksichtigen. Nach Eurocode 2 können Kriechauswirkungen vernachlässigt werden, wenn
    - die Endkriechzahl ,
    - die Schlankheit λ ≤ 75 und
    - das Moment nach Theorie I. Ordnung der Querschnittshöhe in entsprechende Richtung ist.

    Die Prüfung dieser Grenzwerte muss vom Anwender selbst ausgeführt werden und im Falle einer maßgeblichen Kriechauswirkung ist die Endkriechzahl dem Modul zuzuführen.
    Diese kann Bautabellen oder dem Eurocode 2 Abschnitt 3.1.4 entnommen werden. Vorausgesetzt sind dabei Kenntnisse über die Rahmenbedingungen Querschnittswerte, Betongüte und relative Luftfeuchtigkeit, der das Bauteil ausgesetzt ist.

    Quellen

    1. Scheerer, S., Proske, D.: Stahlbeton for Beginners, Grundlagen für die Bemessung und Konstruktion, Dresden 2008


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