Schwinden: Unterschied zwischen den Versionen
(15 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
== chemisches Schwinden == | == chemisches Schwinden == | ||
− | Infolge des Hydratationsprozesses werden Teile des Anmachwassers chemisch gebunden. Die daraus entstehenden Hydrate weisen ein geringeres Volumen als die verwendeten Ausgangsstoffe auf. Den Vorgang der Volumenverringerung, welcher die Hydratation vom Anfang bis zum Ende begleitet, bezeichnet man als chemisches Schwinden. Durch einen Feuchteentzug infolge | + | Infolge des [[Abfließen der Hydratationswärme#Ablauf der Hydratation | Hydratationsprozesses]] werden Teile des Anmachwassers chemisch gebunden. Die daraus entstehenden Hydrate weisen ein geringeres Volumen als die verwendeten Ausgangsstoffe auf. Den Vorgang der Volumenverringerung, welcher die Hydratation vom Anfang bis zum Ende begleitet, bezeichnet man als chemisches Schwinden. Durch einen Feuchteentzug infolge Austrocknen oder dem Fortschreiten der Hydratation kann das chemische Schwinden unterbrochen werden. Trocknet das Bauteilinnere nahezu vollständig aus, entsteht ein Hydratationssog, der bei ausreichender Nachbehandlung Wasser in die Poren zieht. In den Randbereichen des Bauteils kommt der Hydratationsvorgang somit nicht zum Erliegen.<br /> |
− | Im plastischen Zustand des Betons treten keine Spannungen infolge der Verformungen auf. Erst mit Zunahme der Steifigkeit | + | Im plastischen Zustand des Betons treten keine Spannungen infolge der Verformungen auf. Erst mit Zunahme der Steifigkeit nehmen die Verformungsfähigkeit und das Schwindmaß ab. Ab diesem Zeitpunkt werden die Schwindverformungen des chemischen Schwindens als autogenes Schwinden bezeichnet.<ref name = "Q1"> Röhling, S.; Meichsner, H.: Rissbildung im Stahlbetonbau. Ursachen - Auswirkung - Maßnahmen. Stuttgart 2018 </ref> |
== autogenes Schwinden == | == autogenes Schwinden == | ||
Zunächst verlaufen das autogene und das chemische Schwinden parallel ab. Mit zunehmender Steifigkeit wird den Verformungen ein Widerstand entgegengesetzt, der Spannungen hervorrufen kann. Ab diesem Zeitpunkt wird das Schwinden als autogenes Schwinden bezeichnet.<br /> | Zunächst verlaufen das autogene und das chemische Schwinden parallel ab. Mit zunehmender Steifigkeit wird den Verformungen ein Widerstand entgegengesetzt, der Spannungen hervorrufen kann. Ab diesem Zeitpunkt wird das Schwinden als autogenes Schwinden bezeichnet.<br /> | ||
− | Durch eine fortschreitende Hydratation trocknet das Bauteilinnere aus und es entstehen Kapillarspannungen im | + | Durch eine fortschreitende Hydratation trocknet das Bauteilinnere aus und es entstehen Kapillarspannungen im Porensystem des Betons. Durch die zunehmende Steifigkeit des Gefüges sind keine Verformungen mehr möglich, was zur Entstehung von Spannungen und Mikrorissen an den Kontaktflächen der Gesteinskörnung oder der Bewehrung führt. Diese Mikrorisse können Ausgangspunkte für eine spätere Rissbildung sein oder sich an Trennrissen beteiligen.<br /> |
− | Da das autogene Schwinden in Kombination mit der Hydratation stattfindet, entwickelt sich im Querschnitt kein Feuchteprofil und somit entstehen nur zentrische Zwangsspannungen. Sollte jedoch schon ein Feuchtigkeitsprofil im Querschnitt vorhanden sein, können auch Eigenspannungen auftreten.<ref name = " | + | Da das autogene Schwinden in Kombination mit der Hydratation stattfindet, entwickelt sich im Querschnitt kein Feuchteprofil und somit entstehen nur zentrische Zwangsspannungen. Sollte jedoch schon ein Feuchtigkeitsprofil im Querschnitt vorhanden sein, können auch [[Eigenspannungen]] auftreten.<ref name = "Q1"></ref> <br /> |
− | Das autogene Schwinden tritt nur in Verbindung mit der Hydratation auf, sodass es in den ersten Wochen nach dem Betonieren berücksichtigt werden muss. Durch diesen langen Zeitraum ist eine Überlagerung von autogenem Schwinden und dem Trocknungsschwinden nicht auszuschließen.<ref name = " | + | Das autogene Schwinden tritt nur in Verbindung mit der Hydratation auf, sodass es in den ersten Wochen nach dem Betonieren berücksichtigt werden muss. Durch diesen langen Zeitraum ist eine Überlagerung von autogenem Schwinden und dem Trocknungsschwinden nicht auszuschließen.<ref name = "Q1"></ref> |
== Trocknungsschwinden == | == Trocknungsschwinden == | ||
Durch den Feuchtigkeitsausgleich zwischen dem Porenraum und der Luft verdunstet im Bauteil nicht chemisch gebundenes Wasser an der Bauteiloberfläche. Das Fehlen des Wassers bewirkt eine Volumenverringerung des Zementsteines. Bei einer Verformungsbehinderung durch z.B. die Gesteinskörnung oder den Bewehrungsstahl entstehen Kapillarkräfte in den Poren. Infolge der Ausbildung eines Feuchtigkeitsprofils im Bauteilquerschnitt entstehen sowohl zentrische Zwangs- als auch Eigenspannungen. Die auftretenden Spannungen werden teilweise durch die Relaxation abgemindert. In Sohlplatten können zusätzlich Biegemomente infolge einer Aufwölbung entstehen. <br /> | Durch den Feuchtigkeitsausgleich zwischen dem Porenraum und der Luft verdunstet im Bauteil nicht chemisch gebundenes Wasser an der Bauteiloberfläche. Das Fehlen des Wassers bewirkt eine Volumenverringerung des Zementsteines. Bei einer Verformungsbehinderung durch z.B. die Gesteinskörnung oder den Bewehrungsstahl entstehen Kapillarkräfte in den Poren. Infolge der Ausbildung eines Feuchtigkeitsprofils im Bauteilquerschnitt entstehen sowohl zentrische Zwangs- als auch Eigenspannungen. Die auftretenden Spannungen werden teilweise durch die Relaxation abgemindert. In Sohlplatten können zusätzlich Biegemomente infolge einer Aufwölbung entstehen. <br /> | ||
− | Da der Feuchtigkeitsausgleich zwischen der Umgebung und dem Bauteil unvermeidbar ist, beeinflusst eine Nachbehandlung nur den Beginn und den Verlauf des Trocknungsschwindens.<ref name = " | + | Da der Feuchtigkeitsausgleich zwischen der Umgebung und dem Bauteil unvermeidbar ist, beeinflusst eine Nachbehandlung nur den Beginn und den Verlauf des Trocknungsschwindens.<ref name = "Q1"></ref> Das hieraus resultierende Schwindmaß wird durch den zeitlichen Verlauf der Austrocknung des Bauteils bestimmt und ist damit abhängig von der relativen Luftfeuchte, der Temperatur und dem Verhältnis der Fläche zum Umfang des Bauteils. Bei großen Bauteildicken wird die Ausgleichsfeuchte und das Endschwindmaß erst nach mehreren Jahren erreicht. <br /> |
− | Das autogene Schwinden und das Trocknungsschwinden treten meisten zeitlich versetzt auf, bei frühzeitigem Austrocknen der Bauteiloberfläche können sie sich jedoch auch überlagern.<ref name = " | + | Das autogene Schwinden und das Trocknungsschwinden treten meisten zeitlich versetzt auf, bei frühzeitigem Austrocknen der Bauteiloberfläche können sie sich jedoch auch überlagern.<ref name = "Q1"></ref> |
== Gesamtschwindmaß == | == Gesamtschwindmaß == | ||
− | Das Gesamtschwindmaß setzt sich nach DIN EN 1992-1-1<ref name = " | + | Das Gesamtschwindmaß setzt sich nach DIN EN 1992-1-1<ref name = "Q2"> DIN EN 1992-1-1 Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken. Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau mit Nationalem Anhang. Beuth Verlag GmbH 2016 </ref> aus den Anteilen des autogenen Schwindens und des Trocknungsschwindens zusammen. |
:: <math> \epsilon_{cs} = \epsilon_{cd} + \epsilon_{ca} </math> | :: <math> \epsilon_{cs} = \epsilon_{cd} + \epsilon_{ca} </math> | ||
Zeile 40: | Zeile 40: | ||
{| class="wikitable" style="margin: auto;" | {| class="wikitable" style="margin: auto;" | ||
|+style="text-align: left;" | Grundwert der unbehinderten Trocknungsschwinddehnung ε<sub>cd,0</sub> [%] CEM Klasse N nach DIN EN 1992-1-1 | |+style="text-align: left;" | Grundwert der unbehinderten Trocknungsschwinddehnung ε<sub>cd,0</sub> [%] CEM Klasse N nach DIN EN 1992-1-1 | ||
− | <ref name = " | + | <ref name = "Q2"></ref> |
|- | |- | ||
|rowspan="3"| | |rowspan="3"| | ||
Zeile 60: | Zeile 60: | ||
!rowspan="1"|80 | !rowspan="1"|80 | ||
!rowspan="1"|90 | !rowspan="1"|90 | ||
− | !rowspan="1 | + | !rowspan="1"|100 |
|- | |- | ||
|1 | |1 | ||
Zeile 103: | Zeile 103: | ||
|style="text-align: center;" |0,07 | |style="text-align: center;" |0,07 | ||
|- | |- | ||
− | |colspan="8" | Anmerkung: Weitere Grundwerte für die unbehinderte Trocknungsschwinddehnung ε<sub>cd,0</sub> sind für die Zementklassen S, N, R und die Luftfeuchten RH = 40% bis RH = 90% im Anhang B der DIN | + | |colspan="8" | Anmerkung: Weitere Grundwerte für die unbehinderte Trocknungsschwinddehnung ε<sub>cd,0</sub> sind für die Zementklassen S, N, R und die Luftfeuchten RH = 40% bis RH = 90% im Anhang B der DIN EN 1992-1-1 als Tabellen NA B.1 bis NA B.3 ergänzt. |
|} | |} | ||
Zeile 142: | Zeile 142: | ||
{| class="wikitable" style="margin: auto;" | {| class="wikitable" style="margin: auto;" | ||
|+style="text-align: left;" | Beiwert k<sub>h</sub> | |+style="text-align: left;" | Beiwert k<sub>h</sub> | ||
− | <ref name = " | + | <ref name = "Q2"></ref> |
|- | |- | ||
|rowspan="2"| | |rowspan="2"| | ||
Zeile 168: | Zeile 168: | ||
|} | |} | ||
− | Der Beiwert < | + | Der Beiwert β<sub>ds</sub> (t,t<sub>s</sub>) ermittelt sich nach folgender Formel. |
:: <math> \beta_{ds}(t,t_s) = \cfrac{(t-t_s)}{(t-t_s) + 0,04 \sqrt{h_0^3}} </math> | :: <math> \beta_{ds}(t,t_s) = \cfrac{(t-t_s)}{(t-t_s) + 0,04 \sqrt{h_0^3}} </math> | ||
Zeile 182: | Zeile 182: | ||
Die wirksame Querschnittsdicke ergibt sich zu | Die wirksame Querschnittsdicke ergibt sich zu | ||
− | ::<math> h_0 = \cfrac{2 \cdot A_c}{u} </math> | + | ::<math> h_0 = \cfrac{2 \cdot A_c}{u} </math>. |
:::{| | :::{| | ||
Zeile 203: | Zeile 203: | ||
− | In Abhängigkeit der Betonzusammensetzung treten das autogene Schwinden und das Trocknungsschwinden in unterschiedlicher Größe auf. Aufgrund des geringeren Wasserzementwertes in hochfesten Betonen sind die Auswirkungen des autogenen Schwindens größer. Bei Normalbetonen hat das Trocknungsschwinden, aufgrund des höheren Wasserzementwertes jedoch einen größeren Einfluss. | + | In Abhängigkeit der Betonzusammensetzung treten das autogene Schwinden und das Trocknungsschwinden in unterschiedlicher Größe auf. Aufgrund des geringeren Wasserzementwertes in hochfesten Betonen sind die Auswirkungen des autogenen Schwindens größer. Bei Normalbetonen hat das Trocknungsschwinden, aufgrund des höheren Wasserzementwertes jedoch einen größeren Einfluss.<ref name = "Q1"></ref> |
== Quellen == | == Quellen == | ||
− | :''Normen'' | + | :''Fachliteratur / Normen'' |
− | <references | + | <references/> |
− | |||
− | |||
− | |||
<br /> | <br /> | ||
Aktuelle Version vom 3. April 2019, 09:40 Uhr
chemisches Schwinden
Infolge des Hydratationsprozesses werden Teile des Anmachwassers chemisch gebunden. Die daraus entstehenden Hydrate weisen ein geringeres Volumen als die verwendeten Ausgangsstoffe auf. Den Vorgang der Volumenverringerung, welcher die Hydratation vom Anfang bis zum Ende begleitet, bezeichnet man als chemisches Schwinden. Durch einen Feuchteentzug infolge Austrocknen oder dem Fortschreiten der Hydratation kann das chemische Schwinden unterbrochen werden. Trocknet das Bauteilinnere nahezu vollständig aus, entsteht ein Hydratationssog, der bei ausreichender Nachbehandlung Wasser in die Poren zieht. In den Randbereichen des Bauteils kommt der Hydratationsvorgang somit nicht zum Erliegen.
Im plastischen Zustand des Betons treten keine Spannungen infolge der Verformungen auf. Erst mit Zunahme der Steifigkeit nehmen die Verformungsfähigkeit und das Schwindmaß ab. Ab diesem Zeitpunkt werden die Schwindverformungen des chemischen Schwindens als autogenes Schwinden bezeichnet.[1]
autogenes Schwinden
Zunächst verlaufen das autogene und das chemische Schwinden parallel ab. Mit zunehmender Steifigkeit wird den Verformungen ein Widerstand entgegengesetzt, der Spannungen hervorrufen kann. Ab diesem Zeitpunkt wird das Schwinden als autogenes Schwinden bezeichnet.
Durch eine fortschreitende Hydratation trocknet das Bauteilinnere aus und es entstehen Kapillarspannungen im Porensystem des Betons. Durch die zunehmende Steifigkeit des Gefüges sind keine Verformungen mehr möglich, was zur Entstehung von Spannungen und Mikrorissen an den Kontaktflächen der Gesteinskörnung oder der Bewehrung führt. Diese Mikrorisse können Ausgangspunkte für eine spätere Rissbildung sein oder sich an Trennrissen beteiligen.
Da das autogene Schwinden in Kombination mit der Hydratation stattfindet, entwickelt sich im Querschnitt kein Feuchteprofil und somit entstehen nur zentrische Zwangsspannungen. Sollte jedoch schon ein Feuchtigkeitsprofil im Querschnitt vorhanden sein, können auch Eigenspannungen auftreten.[1]
Das autogene Schwinden tritt nur in Verbindung mit der Hydratation auf, sodass es in den ersten Wochen nach dem Betonieren berücksichtigt werden muss. Durch diesen langen Zeitraum ist eine Überlagerung von autogenem Schwinden und dem Trocknungsschwinden nicht auszuschließen.[1]
Trocknungsschwinden
Durch den Feuchtigkeitsausgleich zwischen dem Porenraum und der Luft verdunstet im Bauteil nicht chemisch gebundenes Wasser an der Bauteiloberfläche. Das Fehlen des Wassers bewirkt eine Volumenverringerung des Zementsteines. Bei einer Verformungsbehinderung durch z.B. die Gesteinskörnung oder den Bewehrungsstahl entstehen Kapillarkräfte in den Poren. Infolge der Ausbildung eines Feuchtigkeitsprofils im Bauteilquerschnitt entstehen sowohl zentrische Zwangs- als auch Eigenspannungen. Die auftretenden Spannungen werden teilweise durch die Relaxation abgemindert. In Sohlplatten können zusätzlich Biegemomente infolge einer Aufwölbung entstehen.
Da der Feuchtigkeitsausgleich zwischen der Umgebung und dem Bauteil unvermeidbar ist, beeinflusst eine Nachbehandlung nur den Beginn und den Verlauf des Trocknungsschwindens.[1] Das hieraus resultierende Schwindmaß wird durch den zeitlichen Verlauf der Austrocknung des Bauteils bestimmt und ist damit abhängig von der relativen Luftfeuchte, der Temperatur und dem Verhältnis der Fläche zum Umfang des Bauteils. Bei großen Bauteildicken wird die Ausgleichsfeuchte und das Endschwindmaß erst nach mehreren Jahren erreicht.
Das autogene Schwinden und das Trocknungsschwinden treten meisten zeitlich versetzt auf, bei frühzeitigem Austrocknen der Bauteiloberfläche können sie sich jedoch auch überlagern.[1]
Gesamtschwindmaß
Das Gesamtschwindmaß setzt sich nach DIN EN 1992-1-1[2] aus den Anteilen des autogenen Schwindens und des Trocknungsschwindens zusammen.
Gesamtschwinddehnung Trocknungsschwinddehnung des Betons autogene Schwinddehnung
In Abhängigkeit der Zeit ergibt sich die Trocknungsschwinddehnung zu
- .
Faktor, der von der wirksamen Querschnittsdicke h0 abhängig ist Grundwert der unbehinderten Trocknungsschwinddehnung
Der Grundwert der unbehinderten Trocknungsschwinddehnung lässt sich aus der folgenden Tabelle ablesen oder mit der Formel im Anhang B.2 der DIN EN 1992-1-1 ermitteln.
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | |
fck/fck,cube
[N/mm2] |
relative Luftfeuchte [%] | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
20 | 40 | 60 | 80 | 90 | 100 | ||
1 | 20/25 | 0,62 | 0,58 | 0,49 | 0,30 | 0,17 | 0 |
2 | 40/50 | 0,48 | 0,46 | 0,38 | 0,24 | 0,13 | |
3 | 60/75 | 0,38 | 0,36 | 0,30 | 0,19 | 0,10 | |
4 | 80/95 | 0,30 | 0,28 | 0,24 | 0,15 | 0,08 | |
5 | 90/105 | 0,27 | 0,25 | 0,21 | 0,13 | 0,07 | |
Anmerkung: Weitere Grundwerte für die unbehinderte Trocknungsschwinddehnung εcd,0 sind für die Zementklassen S, N, R und die Luftfeuchten RH = 40% bis RH = 90% im Anhang B der DIN EN 1992-1-1 als Tabellen NA B.1 bis NA B.3 ergänzt. |
ein Beiwert zur Berücksichtigung der Zementart αds1 = 3 für Zemente der Klasse S αds1 = 4 für Zemente der Klasse N αds1 = 6 für Zemente der Klasse R ein Beiwert zur Berücksichtigung der Zementart αds2 = 0,13 für Zemente der Klasse S αds2 = 0,12 für Zemente der Klasse N αds2 = 0,11 für Zemente der Klasse R mittlere Zylinderdruckfestigkeit des Betons = 10 N/mm2
relative Luftfeuchte der Umgebung = 100 %
Für den Faktor kh sind in Abhängigkeit der wirksamen Querschnittsdicke h0 in der nachfolgenden Tabelle aus der DIN EN 1992-1-1 Werte vorgegeben.
1 | 2 | |
h0 [mm] | kh | |
---|---|---|
1 | 100 | 1,0 |
2 | 200 | 0,85 |
3 | 300 | 0,75 |
4 | ≥ 500 | 0,70 |
Der Beiwert βds (t,ts) ermittelt sich nach folgender Formel.
Alter des Betons in Tagen zum betrachteten Zeitpunkt Alter des Betons in Tagen zu Beginn des Trocknungsschwindens. Normalerweise das Alter am Ende der Nachbehandlung. wirksame Querschnittsdicke in Millimeter
Die wirksame Querschnittsdicke ergibt sich zu
- .
Betonquerschnittsfläche Umfangslänge der dem Trocknen ausgesetzten Querschnittsfläche
Die autogene Schwinddehnung lässt sich nach folgender Formel ermitteln.
mit t in Tagen Endwert der autogenen Schwinddehnung
In Abhängigkeit der Betonzusammensetzung treten das autogene Schwinden und das Trocknungsschwinden in unterschiedlicher Größe auf. Aufgrund des geringeren Wasserzementwertes in hochfesten Betonen sind die Auswirkungen des autogenen Schwindens größer. Bei Normalbetonen hat das Trocknungsschwinden, aufgrund des höheren Wasserzementwertes jedoch einen größeren Einfluss.[1]
Quellen
- Fachliteratur / Normen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Röhling, S.; Meichsner, H.: Rissbildung im Stahlbetonbau. Ursachen - Auswirkung - Maßnahmen. Stuttgart 2018
- ↑ 2,0 2,1 2,2 DIN EN 1992-1-1 Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken. Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau mit Nationalem Anhang. Beuth Verlag GmbH 2016
Seiteninfo
|