Riss-vor-Bruch-Kriterium (Bsp.): Unterschied zwischen den Versionen
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*E<sub>p</sub>=205000 | *E<sub>p</sub>=205000 | ||
*σ<sub>pp</sub>=800 N/mm² | *σ<sub>pp</sub>=800 N/mm² | ||
− | * B 600 (f<sub>ctm</sub>=3,6 N/mm²) | + | * B 600 (f<sub>ck</sub>=33 N/mm²; f<sub>ctm</sub>=3,6 N/mm²) |
Folgende Lasten sind anzusetzen: | Folgende Lasten sind anzusetzen: | ||
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=Materialkennwerte= | =Materialkennwerte= | ||
− | f<sub> | + | f<sub>ck</sub>=33 N/mm²=3,3 kN/cm² |
− | f<sub> | + | f<sub>ctm</sub>=3,6 N/mm²=0,36 kN/cm² |
− | f<sub>pk</sub>=1370 N/mm² | + | f<sub>yk</sub>=550 N/mm²=55 kN/cm² |
+ | |||
+ | f<sub>pk</sub>=1370 N/mm²=137 kN/cm² | ||
=Querschnittswerte= | =Querschnittswerte= | ||
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<math>\sigma_{b,\Delta p}=\frac{143750+171000}{8333333}\cdot 50=1,89\frac{kN}{cm^2}</math> | <math>\sigma_{b,\Delta p}=\frac{143750+171000}{8333333}\cdot 50=1,89\frac{kN}{cm^2}</math> | ||
− | <math>\varepsilon^{(0)}_{v,\infty}\cdot E_p=800\frac{N}{mm^2}=80\frac{kN}{cm^2} | + | <math>\varepsilon^{(0)}_{v,\infty}\cdot E_p=800\frac{N}{mm^2}=80\frac{kN}{cm^2}</math> |
<math>A_{Z,r}=\frac{\sigma_{b,\Delta p}-f_{ctm}+\frac{M_{VX,\infty}}{W_b}+\frac{M_{\Delta T,freq}}{W_b}}{\varepsilon^{(0)}_{v,\infty}\cdot E_p\cdot\left(\frac{1}{A_b}+\frac{y_{bz}}{W_b}\right)}</math> | <math>A_{Z,r}=\frac{\sigma_{b,\Delta p}-f_{ctm}+\frac{M_{VX,\infty}}{W_b}+\frac{M_{\Delta T,freq}}{W_b}}{\varepsilon^{(0)}_{v,\infty}\cdot E_p\cdot\left(\frac{1}{A_b}+\frac{y_{bz}}{W_b}\right)}</math> | ||
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==Ermittlung der Bruchsicherheit== | ==Ermittlung der Bruchsicherheit== | ||
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+ | Zunächst ist das Tragmoment der Bewehrung zu ermitteln. Hierbei sind gemäß der Handlungsanweisung Spannungsrisskorrosion die charakteristischen Materialkennwerte zu verwenden. In diesem Beispiel wird davon ausgegangen, dass die volle Festigkeit der Bewehrung aktiviert wird. | ||
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+ | Die Tragfähigkeit wird mit den ω-Tafeln ermittelt. | ||
+ | |||
+ | <math>\omega=\frac{A_{Z,r}\cdot f_{pd}+A_s\cdot f_{sd}}{b\cdot d_p\cdot f_{cd}}</math> | ||
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+ | <math>\omega=\frac{61,69\cdot 137+31,42\cdot 55}{100\cdot 85\cdot 3,3}=0,363</math> | ||
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+ | <math>\mu_{Edp}=0,295</math> | ||
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+ | <math>M_{Edp}=\mu_{Edp}\cdot b\cdot d^2\cdot f_{cd}=0,295\cdot100\cdot 85^2\cdot3,3</math> | ||
+ | |||
+ | <math>M_{Edp}=703354 kNcm=7033,54 kNm</math> | ||
+ | |||
+ | Die Bruchsicherheit ergibt sich anschließend wie folgt: | ||
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+ | <math>\gamma_P=\frac{M_{AZ,r}+M_{As}-M_{\Delta T}-M_{VX,\infty}-\gamma_g\cdot M_g}{M_q}\geq1,1</math> | ||
+ | |||
+ | <math>\gamma_P=\frac{7033,54-1581,5}{3420}=1,59</math> | ||
==Nachweis== | ==Nachweis== | ||
+ | In Bauteilmitte ist der Nachweis erfüllt: | ||
+ | |||
+ | <math>\underline{\underline{\gamma_{p,vorh}=1,59\geq1,1=\gamma_{p,erf}}}</math> | ||
<references /> | <references /> |
Version vom 24. August 2024, 18:01 Uhr
Auf dieser Seite wird der Nachweis Riss-vor-Bruch an einem ausgewählten Beispiel dargestellt. Die theoretischen Grundlagen des Nachweises werden auf einer gesonderten Seite dargestellt.
Aufgabenstellung
Der Nachweis Riss-vor-Bruch soll für den Haupträger mit Rechteckquerschnitt (b=100cm; h=100cm) einer 20m langen Straßenbrücke durchgeführt werden. Bei dem statischen System handelt es sich um einen Einfeldträger. Die verwendeten Materialien sind der nachfolgenden Auflistung zu entnehmen. Die Vorspannung erfolgte mit sofortigem Verbund
- leff=20m (Einfeldträger)
- b=100cm
- h=100cm
- ds=93cm
- dp=85cm
- As1=31,42cm^2 (BSt IV; fyk=550 N/mm²)
- Ap=65cm^2 (Hennigsdorfer Spannstahl St 140/160; fpk=1370 N/mm²)
- Ep=205000
- σpp=800 N/mm²
- B 600 (fck=33 N/mm²; fctm=3,6 N/mm²)
Folgende Lasten sind anzusetzen:
Eigenlast Ausbaulast Verkehrslast (Gleichlast) Verkehrslast (Einzellast)
Temperaturlasten und statisch unbestimmte Vorspannmomente sind wegen des statischen Systems nicht zu berücksichtigen.
Materialkennwerte
fck=33 N/mm²=3,3 kN/cm²
fctm=3,6 N/mm²=0,36 kN/cm²
fyk=550 N/mm²=55 kN/cm²
fpk=1370 N/mm²=137 kN/cm²
Querschnittswerte
Schnittgrößenermittlung
ständige Lasten:
charakteristisch häufig selten
veränderliche Lasten:
Gleichlasten:
charakteristisch häufig selten
Einzellasten:
charakteristisch häufig selten
Nachweis
Der Nachweis wird in den Zehntelspunkten des Trägers geführt, sodass sich 11 Nachweisquerschnitte ergeben.
Der Nachweis wird im Folgenden nur für den Nachweisquerschnitt in Bauteilmitte ausführlich dargestellt. Die Darstellung der Ergebnisse der übrigen Schnitte findet tabellarisch statt.
Ermittlung der Restspannstahlfläche
Die Betonspannung am gezogenen Rand kann vor der Rissbildung linear-elastisch ermittelt werden:
Ermittlung der Bruchsicherheit
Zunächst ist das Tragmoment der Bewehrung zu ermitteln. Hierbei sind gemäß der Handlungsanweisung Spannungsrisskorrosion die charakteristischen Materialkennwerte zu verwenden. In diesem Beispiel wird davon ausgegangen, dass die volle Festigkeit der Bewehrung aktiviert wird.
Die Tragfähigkeit wird mit den ω-Tafeln ermittelt.
Die Bruchsicherheit ergibt sich anschließend wie folgt:
Nachweis
In Bauteilmitte ist der Nachweis erfüllt:
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