Heißbemessung
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Einleitung
Neben den Grenzzuständen der Tragfähigkeit und der Gebrauchstauglichkeit, welche die alltäglichen Anforderungen unter normalen Bedingungen an Gebäuden wiederspiegeln, müssen auch außergewöhnliche Bemessungssituationen betrachtet werden. Eine von diesen Situationen ist die Bemessung von tragenden Bauteilen für den Brandfall. Der Grund einer „heißen Bemessung“ ist es, dass für eine geforderte Branddauer die Standsicherheit eines Gebäudes sichergestellt werden muss. Zum einen um den Nutzer des Objektes ausreichend Zeit zu verschaffen das Gebäude im Brandfall zu verlassen. Zum anderen um den Rettungskräften die Möglichkeit zu geben, das Gebäude zu betreten und die Hilfemaßnahmen einzuleiten, ohne selbst gefährdet zu werden.
Grundlagen der Heißbemessung
Brandentstehung
Brandverlauf
Naturbrände können grob in drei Phasen unterteilt werden.
Zündungs- und Entstehungsphase:
Der Brand entsteht durch Entzündung brennbarer Stoffe. Wenn diese in ausreichender Form vorhanden sind, kann sich der Brand ausbreiten. Ist dies nicht der Fall, verlöscht das Feuer bevor es auf andere Materialien übergreifen kann. Die entzündeten Materialien setzen Energie frei und das Feuer breitet sich auf andere Stoffe aus. Dabei steigt die Temperatur stetig an. Außerdem werden Gase freigesetzt, die eine zündfähige Atmosphäre bilden.
Flashover und Vollbrand:
Wenn eine bestimmte Temperatur erreicht ist, zündet das Gasgemisch schlagartig durch (Flashover) wobei die Temperatur stark ansteigt. Nun steht der Raum im Vollbrand. Diese Phase hält solange an wie Material und Sauerstoff vorhanden sind, wobei die Temperatur nahezu konstant bleibt.
Abklingende Phase:
Das entzündete Material verbrennt und die Temperaturen fallen ab, bis der Brand verlöscht. Wie schnell der Temperaturabfall voranschreitet hängt von der Beschaffenheit des Raumes ab, sowie von dem Wärmespeichervermögen der Materialien.
Brandmodelle
Um Bauteile allgemein bemessen zu können, wurden verschiedene Brandmodelle entwickelt. Das sind zum einen die Naturbrandmodelle und zum anderen die Normbrandmodelle.
Die verschiedenen Modelle basieren auf den Ablauf eines normalen Brandes, werden aber unterschiedlich idealisiert.
Naturbrandmodelle
Naturbrandmodelle bilden einen realistischen Brand nach, indem die Temperaturentwicklung eines natürlichen Brandverlaufes berücksichtigt wird. Das bedeutet, dass jedens Naturbrandmodell eine nutzungsspezifische Brandlast besitzt. Die Temperaturbeanspruchung im Verlauf des Brandes nimmt in dem Maße ab, in dem die Brandlast verbraucht wird. Im Gegensatz zur Einheitstemperaturkurve können so bei langen Branddauern aufgrund der sinkenden Hitze wirtschaftlichere Ergebnisse erzielt werden. Das sind zum Beispiel gringere Feuerwiderstände bei Türen und anderen Bauteilen.
Die folgenden Naturbrandmodelle werden genannt, in den Klammern "()" sind die angegebenen informativen Anhänge geregelt:
- Vereinfachte Brandmodelle
- für Vollbrände
- Beschreibung auf der Grundlage physikalischer Parameter
- für innenliegende Bauteile (in Anhang A geregelt) zu bzw.
- für außenliegende Bauteile ( in Anhang B geregelt)
- für lokale Brände
- Beschreibung mit Hilfe von Plume-Modell (in Anhang C geregelt)
- für Vollbrände
- 2. allgemeine Brandmodelle (in Anhang D geregelt)
- Das Ein-Zonen-Modell
- Das Zwei-Zonen-Modell
- Feldmodell
Hinweis :
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Normbrandmodelle
Einheitstemperaturkurve