Riss-vor-Bruch-Kriterium (Bsp.)

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Auf dieser Seite wird der Nachweis Riss-vor-Bruch an einem ausgewählten Beispiel dargestellt. Die theoretischen Grundlagen des Nachweises werden auf einer gesonderten Seite dargestellt.

Aufgabenstellung

Der Nachweis Riss-vor-Bruch soll für den Haupträger mit Rechteckquerschnitt (b=100cm; h=100cm) einer 20m langen Straßenbrücke durchgeführt werden. Bei dem statischen System handelt es sich um einen Einfeldträger. Die verwendeten Materialien sind der nachfolgenden Auflistung zu entnehmen. Die Vorspannung erfolgte mit sofortigem Verbund

Lastanordnung und statisches System
  • leff=20m (Einfeldträger)
  • b=100cm
  • h=100cm
  • ds=93cm
  • dp=85cm
  • As1=31,42cm² (BSt IV; fyk=550 N/mm²)
  • Ap=65cm² (Hennigsdorfer Spannstahl St 140/160; fpk=1370 N/mm²)
  • Ep=205000 N/mm²
  • σpp=800 N/mm²
  • B 600 (fck=33 N/mm²; fctm=3,6 N/mm²)

Folgende Lasten sind anzusetzen:

Eigenlast
Ausbaulast
Verkehrslast (Gleichlast)
Verkehrslast (Einzellast)

Die Einzellasten werden als Wanderlast angesetzt.

Temperaturlasten und statisch unbestimmte Vorspannmomente sind wegen des statischen Systems nicht zu berücksichtigen.

Materialkennwerte

fck=33 N/mm²=3,3 kN/cm²

fctm=3,6 N/mm²=0,36 kN/cm²

fyk=550 N/mm²=55 kN/cm²

fpk=1370 N/mm²=137 kN/cm²

Querschnittswerte

Schnittgrößenermittlung

ständige Lasten:

charakteristisch
häufig
selten

veränderliche Lasten:

Gleichlasten:

charakteristisch
häufig
selten

Einzellasten:

charakteristisch
häufig
selten

Momente in den Nachweisquerschnitten [kNm]

Riss-vor-Bruch-Kriterium (Bsp.) 2.png

Nachweis

Der Nachweis wird in den Zehntelspunkten des Trägers geführt, sodass sich 11 Nachweisquerschnitte ergeben.

Der Nachweis wird im Folgenden nur für den Nachweisquerschnitt in Bauteilmitte ausführlich dargestellt. Die Darstellung der Ergebnisse der übrigen Schnitte findet tabellarisch statt.

Ermittlung der Restspannstahlfläche

Die Betonspannung am gezogenen Rand kann vor der Rissbildung linear-elastisch ermittelt werden:

Riss-vor-Bruch-Kriterium (Bsp.) 3.png

Ermittlung der Bruchsicherheit

Zunächst ist das Tragmoment der Bewehrung zu ermitteln. Hierbei sind gemäß der Handlungsanweisung Spannungsrisskorrosion[1] die charakteristischen Materialkennwerte zu verwenden. In diesem Beispiel wird davon ausgegangen, dass die volle Festigkeit der Bewehrung aktiviert wird.

Die Tragfähigkeit wird mit den ω-Tafeln ermittelt.

Die Bruchsicherheit ergibt sich anschließend wie folgt:

Riss-vor-Bruch-Kriterium (Bsp.) 6.png

Nachweis

In Bauteilmitte ist der Nachweis erfüllt:

Auch in den Übrigen Querschnitten ist der Nachweis erfüllt. Dies ist vor allem auf die vorhandene schlaffe Bewehrung zurückzuführen.

Riss-vor-Bruch-Kriterium (Bsp.) 7.png

Quellen

  1. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung "Handlungsanweisung zur Überprüfung und Beurteilung von älteren Brückenbauwerken, die mit vergütetem spannungsrisskorrosionsgefährdetem Spannstahl erstellt wurden (Handlungsanweisung Spannungsrisskorrosion)" (2011)


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